Tempelhof auf unserm Feld…wir sind dagegen!

Punkteteilung im Hinspiel. Im Rückspiel ging’s heiß her:

Weltverein vs Tempelhof

Der Flughafenclub fragte einige Wochen vor diesem Aufeinandertreffen an, ob eine Spielverlegung möglich sei. Da wir an dem vorgeschlagenen Termin (Himmelfahrtswochenende) mit vielen urlaubsbedingten Ausfällen rechneten, lehnten wir dankend ab. Letztlich kamen zum angesetzten Termin, dem 10.5.2014, aber auch nur 12 Leute. Eine kurzfristige Absage von Basti, verschaffte Rob Hacker die Ehre im Tor zu stehen, Breiti musste in den sauren Apfel beißen, die Bank allein zu hüten, was er ausgezeichnet machte, seine Balljungen-Skills waren bis zu seiner Einwechslung ausgezeichnet. Insgesamt standen wir also wie folgt da:

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Kapitän Marc gewinnt die Seitenwahl, war aber offenbar nicht so ganz auf diese schwerwiegende Entscheidung vorbereitet. Spontan entschied er sich dafür, erst in der zweiten Hälfte auf das Tor zu spielen, auf das wir uns eingeschossen haben…ein Plan, der aufgehen sollte.
Tanne übernahm die Kreisansprache und gab uns auf den Weg zu regieren, zu zelebrieren und zu polarisieren…ebenfalls ein Plan, der aufgehen sollte.

Tempelhof zeigte sofort nach dem Anstoß, dass sie keineswegs vorhatten sich einzuigeln. Drei Stürmer standen sehr hoch und zwangen Marcus, Tanne und mir im Prinzip eine Manndeckung auf, durch diese 1zu1-Zuordnungen lag ständig Gefahr in der Luft, die wir zunächst aber ganz gut im Griff hatten. Zudem war im Mittelfeld dadurch naturgemäß mehr Platz, den wir teilweise auch sehr gut bespielten. Nach etwa 10min eroberte Marc einen Ball halbrechts an der Mittelinie, legte zurück auf mich, ich weiter auf Micha, der weit nach links raus auf Marcus, der viel Platz vor sich hatte…
EINSCHUB Nach dem Hinspiel gegen Tempelhof stellte Micha fest, dass es uns öfter mal gelingen muss, einen überlegten Seitenwechsel zu spielen…ein Plan, der nun auch endlich aufgehen sollte EINSCHUB ENDE…
…Marcus nutzt den Platz, macht zunächst ein paar Meter und bedient dann Rob II mit einem perfekten Pass in den Lauf. Rob hat die Wahl, ob er querlegt auf den völlig freistehenden Bernd, was ihm einige auch zuriefen, oder den Ball selbst versenkt, was ein guter Torjäger ca. 7 Meter vorm Tor instinktiv tut, und entscheidet sich für letzteres…mit Erfolg, 1:0.

Das Spiel ging weiter munter auf und ab, der Welt-Verein hatte dabei die größeren Spielanteile und folgerichtig auch Torchancen. Die klarste von denen hatte Bernd, der vorzüglich freigespielt ebenfalls ca. 7 Meter zentral vorm Tor stand, sich den Keeper ausguckte und dann doch irgendwie drüber schoss. Die Rache sollte nicht lange auf sich warten lassen, Tempelhof gelangte über unsere linke Seite nach vorn, der gegnerische Stürmer geht in den Strafraum und wird von zwei Welt-Verein’lern gemeinsam vom Ball getrennt…leider regelwidrig, wie der Schiedsrichter feststellt. Aufgrund der rustikalen Zweikampfführung auf jeden Fall vertretbar, da lag der Schiri mit einigen anderen Entscheidungen viel weiter daneben. Insgesamt aber trotzdem irgendwie sehr unglücklich, da der Zweikampf am Strafraumeck stattfand, der Strafraum vollständig besetzt war und so richtige Torgefahr von der Situation noch gar nicht ausging. Den fälligen Elfer hält Hacker…ganz knapp nicht, 1:1.

Der Welt-Verein ackert sich zurück in die Partie und ist weiterhin die stärkere Mannschaft. Tempelhof agiert, vor allem bei Standards mit sehr hoher und schnell nach vorn schiebender Abseitsfalle. Marcus erkennt, dass das beste Mittel hiergegen ist, von weit hinten durchzulaufen und die Mitspieler im passiven Abseits zu lassen…ein Plan, der aufgegangen wäre, wenn die Schiedsrichter wüsste, was passives Abseits ist, wusste er aber nicht. Zwei weitere Standards, jeweils herausgeholt von Bernd, fanden in vielversprechender Entfernung von unter 20 Metern statt. Einmal verzog Steve etwas zu hoch, das zweite Mal schlenzte Robert perfekt in die lange Torwartecke…und traf leider nur den Pfosten. Der Abpraller rutschte zwischen Marcus und Steve hindurch, dumm gelaufen. Und wenn’s schonmal dumm läuft (evtl. war die Chronologie hier auch anders, aber egal) dann so richtig. Ein einfacher Abschlag vom Torwart segelt auf mich und meinen Gegenspieler zu…ich versuch vor ihn zu kommen und zu klären, er macht sich breit genug, dass ich den Ball verpasse. Im eins gegen eins lässt er dem Bodo-Illgner-Gedächtnis-Hacker im Kasten keine Chance, der gegnerische Keeper kriegt nen Scorerpunkt und ich zu Recht böse Blicke der anderen. Notiz an mich selbst…nicht mehr zocken als letzter Mann! Wenig später lass ich einen ähnlichen Ball tippen…auch nicht besser, der gegnerische Stürmer spielt den perfekt hinterlaufenden Mitspieler an, ich kann ihn nicht mehr am Querpass hindern, in der Mitte bearbeitet Tanne seinen Gegenspieler irgendwo zwischen „Kann man geben“ und „klarer Elfer“, der kommt trotzdem ran…Weltparade! Hacker macht’s möglich und haut gleich noch nen Weckruf an die Abwehr hinterher. Reiner Torwart-Titan! Zwei Gegentore waren mittlerweile also dem Spielverlauf entsprechend, nur ein Weltvereinstor allerdings ganz und gar nicht. Kurz vor der Halbzeitpause brachte uns GPS dann wieder auf den richtigen Weg. Nach einer Ecke von Marc, behauptete er im Gewusel den Ball, legte ihn sich nochmal vor und ballerte aus kurzer Distanz aber eigentlich unmöglichem Winkel das Runde ins Eckige, 2:2.

Halbzeit.
Die Halbzeitbesprechung ergab, dass wir so weiterspielen, nur noch n Stück besser und vor allem unsre Chancen nutzen müssen, da unserer zentraler Defensivmann aka Icke heute jederzeit in der Lage war Geschenke zu verteilen. Marc setzte eine Lehre, die er aus dem letzten Spiel gelernt hatte um, und rief uns zu einem Zweite-Halbzeit-Mannschaftskreis zusammen, den Tanne gewohnt stimmstark anleitete… regieren, zelebrieren und polarisieren. Wird gemacht, Chef.

Der Spielfluss veränderte sich wenig. Wir machten etwas mehr fürs Spiel, hatten Chancen und Halbchancen, Tempelhof verteidigte robust und konnte vor allem mit langen Bällen Gefahr verbreiten und der Schiedsrichter wusste noch immer nicht, was passives Abseits ist, zum Ärger von Marcus, der erneut perfekt die gegnerische Abseitsfalle gefoppt hat. Der erste erfolgreiche Torabschluss gelang dann leider den Tempelhofern. Direkt im Gegenzug nach einer guten Chance für den Welt-Verein wird ein hoher Ball per doppelter Kopfballverlängerung auf unsre etwas aufgerückte linke Seite gespielt. Ich versuch noch rüberzukommen und den gegnerischen Stürmer am Schuss zu hindern. Der zieht zwar etwas nach außen und schließt aus nicht so erfolgsversprechendem Winkel ab, erwischt den rauslaufenden Super-Hacker allerdings auf dem falschen Fuß und zockt das Ding somit irgendwie rein. 2:3, damn it.

Der Gegentreffer schockte uns spürbar und es folgten einige eher schwache Minuten der Schildkröten. Ich war auch mal wieder drauf und dran Geschenke zu verteilen, als ich (ca. 65.) einen Ball nur knapp vorm Gegner in Richtung Eckfahne wegspielen kann. Anstatt ihn dann aber rauszuhauen, lass ich mir das Ding wieder abnehmen, in der Mitte wird der nachrückende Stürmer bedient und vergibt die 100%ige. Der Gegenzug verpufft eigentlich recht wirkungslos, nur dass der Gegner sich ein Herz fasst und ebenfalls Geschenke verteilt. Ein Rückpass des gegnerischen Verteidigers ist etwas zu langsam, Robert erahnt das, zieht durch, erwischt den Ball und schiebt ihn in Zeitlupe flach am Keeper vorbei…3:3, Ausgleich.

Langsam kommen wir wieder in Fahrt, aber es wird dringend Zeit für den offensichtlich überfälligen Wechsel in der Verteidigung. Icke raus, Tanne in die Mitte, Breiti ackert auf halbrechts und fügt sich sofort perfekt ein. Mit der dadurch gewonnenen Stabilität geht’s jetzt eigentlich nur noch in eine Richtung. Einer der unzähligen langen Einwürft von Marcus II führt mal wieder zu einer Großchance, die Steve dieses Mal eiskalt verwertet, 4:3. Krampfhaft versucht er eine Jubelchoreographie rauszuholen (da hat sich wohl jemand vorbereitet), aber das Trikot ist zu eng, um es auszuziehen (wie ich dachte) bzw. umzudrehen (wie es wohl geplant war). Jedenfalls sieht’s knapp 20 Minuten vor Schluss wieder gut aus und kommt wenig später noch besser. Bernd erläuft einen langen Pass und gewinnt das Duell mit dem gegnerischen Keeper an der Sechzehnerkante mit einem formidablen Kopfball. Zwei Abwehrspieler und der zurückeilende Keeper hindern das Hood zwar am Torschuss, aber GPS kommt mit hundert Sachen aus dem Rückraum geeilt, Bernd legt quer und GPS vollstreckt…5:3, der Sack ist zu!

Spannend sollte es aber trotzdem nochmal kurz werden, denn Tempelhof warf alles nach vorne. Ein kruder Halblupfer-Halbquerschläger droht über Marcus hinwegzufliegen, der (unabsichtlich?) beide Arme hochgerissen hatte, klarer Freistoß dachten alle und schalteten kurz ab. Warum der Schiri nicht pfiff weiß man nicht, zu seinen Gunsten gehe ich mal davon aus, er hat den Vorteil laufen lassen, den ein Tempelhof-Stürmer auch sofort nutzte und ca. 5 Minuten vor Schluss zum 5:4 einnetzte.
Die Restspielzeit verlief dann aber glücklicherweise ohne große Vorkommnisse und wir schaukelten den Sieg recht souverän nach Hause.

Fazit.
Ein von beiden Mannschaften mit offenem Visier geführtes Spiel findet einen verdienten Sieger. Das Chancenverhältnis von ich schätz mal 12 zu 6 spiegelt sich im Torverhältnis nicht exakt wieder, aber sei’s drum, der Dreier geht an uns.

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So sehen Sieger aus…die drei Torschützen der Schildkröte nach dem Spiel.

Statistik:

1:0 Rob II, Vorlage Marcus
1:1
1:2
2:2 GPS, Vorlage Marc

Halbzeit

2:3
3:3 Rob II
4:3 Steve, Vorlage Marcus II
5:3 GPS, Vorlage Bernd
5:4

Gelbe Karten: Bernd, Marc

by Maddin