Das Kalenderjahr 2015 hatte bis zum Samstag exakt mit Null Punkten, sowie 6:14 Toren für den Welt-Verein aufgewartet. Es konnte demnach nur besser werden. Zu den Rahmenbedingungen: Die erste wirklich schöne Frühlingswoche in Berlin hatte 6 schöne Tage, der Samstag zählte leider nicht dazu. Trotzdem trafen sich die stolzen Schildkröten bei novemberesquem Depressionswetter mit einsetzenden Schauern an der Fischerstraße, um gegen die Charlottenburger/Brandenburger die Hinspielpleite vergessen zu machen.
Die 1. Hälfte beginnt mit mäßigem Tempo, beiden Teams ist in diesem 6-Punkte-Spiel die Angst vor einem frühen Gegentor deutlich anzumerken. Das Spiel lebt in der ersten Hälfte vom guten Abwehrverhalten beider Teams und vielen intensiven Zweikämpfen. So kommt der Welt-Verein vor der Pause nur zu einer nennenswerten Torchance durch einen Schuss von GPS (20.), der aber leider nicht den erwünschten Erfolg bringt. Auch der Gast bringt es nur zu einem gefährlichen Angriff im ersten Durchgang. In Minute 30 umspielt der Rote zwei Weltverteidiger, scheitert aber an unserem 3. Keeper, Hacker, der hier eindrucksvoll zeigt, dass er locker das Zeug zur Nummer 2 hat.
So viel zur ersten Halbzeit, ein intensives Spiel auf mäßigem Niveau im Abstiegskampf der dritthöchsten Spielklasse des Berliner Freizeitfußballs. In der Pause gehts witterungsbedingt in die Kabine um den Schlachtplan für die zweite Hälfte vom Coach in Empfang zu nehmen. Trotz verzweifelter Versuche der versammelten Pressemeute etwas über die Halbzeitansprache zu erfahren, ließ sich unter den Schildkrötenkein Maulwurf finden der dazu ein paar Worte verliert.
Welche Worte auch immer gefallen sind, sie haben gefruchtet. Der Welt-Verein kommt mit einer Dieter Heckingschen Mimik auf den Platz zurück, die keinen Zweifel daran lässt, dass wir zumindest entschlossener sind. So ist es in der 60. Minute Peter², der mit seinem 1.Welt-Tor, den Ball im zweiten Nachsetzen, mit einer gehörigen Portion Trotz, aus 18 Metern trocken unter die Latte knallt. 1:0 Welt-Verein! In Minute 65 wechselt der WV. Für Rob II, der viel gearbeitet hat, kommt Bernd. Nur 3 Minuten später ist es Maddin, der mit einem schönen Volleyschuss aus gut 20 Metern, nur um Zentimeter das rechte Eck verfehlt. Die Schwarz-Weißen sind hier am Drücker und die Brandenburger kommen kaum noch aus der eigenen Hälfte. Auch im nächsten Angriff brennt in der gegnerischen Abwehr die Luft. Nach guter Kombination sind José und Bernd frei durch, José am Ball, legt quer zu Bernd und der Schiedsrichter entscheidet zum Entsetzen der Kröten auf Abseits. Diese strittige Entscheidung wirft das Welt-Team heute aber nicht aus der Bahn. Denn auch gegen den nächsten Spielaufbau des Gegners wird wieder gut gepresst, José erobert den Ball gegen den letzten Mann der Brandenburger und ist plötzlich frei. Diesmal lässt er sich diese Gelegenheit nicht entgehen. Mit spanischer Eleganz chippt José den Ball, wie einst Lars Ricken gegen Peruzzi, aus 20 Metern über den herauseilenden Gästekeeper zum umjubelten 2:0 ein. Das muss doch die Entscheidung sein. Clever nimmt der Trainer mit einem Wechsel (75.) noch einmal Zeit von der Uhr und bringt mit Steve für Marc auch noch einen frischen Mann für die Zentrale. Den gleichen Kniff wendet der Fuchs in der 80. Minute erneut an. Diesmal kommt Andi für Peter², der unter tosendem Applaus den Platz verlässt. 5 Minuten vor dem Ende taucht dann Bernd nochmal gefährlich vorm gegnerischen Gehäuse auf, verzieht seinen Schuss aber etwas nach links. In freudiger Siegeserwartung ist der Welt-Verein in der 90. noch einmal kurz unaufmerksam, aber die Null sollte heute stehen.
FAZIT
Die Abwehr stand nicht zuletzt auch durch ein starkes Comeback-Debüt von Listi bombensicher und ließ die gegnerischen Offensivkräfte nicht zur Entfaltung kommen. Das gesamte Team arbeitete konsequent mit nach hinten und keiner war sich zu schade für den anderen in die Bresche zu springen. Eine Leistung des gesamten Teams auf die sich aufbauen lässt, nächstes Opfer – Rummelsburch.
Mfg MarMan