SC Westend 01 – Welt-Verein

Hitzeschlacht in der Jungfernheide

Datum:             09.06.2013
Spieltag:          26
Ergebnis:         6:1

Auf dem Platz stand die Luft und in der Luft standen die Spieler. Einzig der Stand des Spiels war wenig erbaulich
Auf dem Platz stand die Luft und in der Luft standen die Spieler. Einzig der Stand des Spiels war wenig erbaulich

Anreise / Treffen

Zum zweiten Sonntagsspiel hintereinander fanden sich die Welt-Vereinsler an einem sonnigen Nachmittag gegen 13:30 Uhr auf dem Sportgelände in der Jungfernheide ein. Bei bestem Badesee-Wetter mit 26 Grad freuten wir uns, den vermeintlich zu Unrecht auf Position 2 in der Tabelle stehender SC Westend 01, eine schöne Packung einzuschenken. Nach unserem Hinspiel, in dem wir zur Halbzeit 3:0 vorne lagen, aber am Ende mit 3:4 geschlagen wurden, roch es nach Revange. Das großzüge Fußballgelände mit 4 Plätzen und diversen Fußballwiesen machte Vorfreude auf mehr und nachdem wir erfuhren, dass aller Voraussicht nach unser Spiel doch nicht auf einem Rasenplatz stattfinden sollte, sondern auf gewohntem Kunstrasenterrain, stand einem Sieg des Welt-Vereins nichts mehr im Wege – außer der Gegner.

Spielvorbereitung / Erwärmung

Nach dem 600m langen Weg von unsere Umkleidekabine zum Fußballplatz waren die meisten schon angeschwitzt, als sie ankamen. Auf einer schattigen Wiese neben unserem Spielgelände machten wir uns in kleinen 3-4 Mann-Gruppen warm. Wir philosophierten über unseren Gegner und unser tiefenentspannte Trainer erklärte fast jedem Spieler im Einzelgespräch, wo er spielen soll. Da der Fußballplatz noch mit einer anderen Mannschaft belegt war, wurde uns ein ordentliches Einspielen mit eine paar Torschüssen wieder einmal nicht gewährt.

Spielaufstellung

Taktik:             5:3:2
Spielführer:    Basti
Trainer:           Martin Böhme
2013-06-09---Westend---Weltverein-Aufstellung

Spielerwechsel

2013-06-09---Westend---Weltverein-Spielerwechsel

Das Spiel

Unser Schiedsrichter dieses Spiels wartete mit uns auf der Einspielwiese, bis das vorangegangene Spiel endete. Nach Abpfiff hieß es für uns, ohne den Platz vorher betreten zu haben, ab zum Auflaufen. Tanne motivierte die Spieler im bekannten Welt-Vereins-Spieler-Kreis und nach einigen lautstarken Welt-Vereins-Rufen und leichtem Tinitus wurde das Spiel angepfiffen.

1. Halbzeit

Die ersten Minuten gehörten Westend 01, welche den Ball in Ihrer Abwehr zirkulieren ließen und abwartend nach vorne spielten. Alle Spieler auf dem Platz machten sich mit dem trockenen, stumpfen Geläuf vertraut, welches besser als Teppichstopper im Baumarkt verkauft werden sollte. Bei hoher Luftfeuchtigkeit und praller Sonne hatten wir nach 10 Minuten eine leichte Vorahnung, wie viel ein Mensch schwitzen kann. In gewohnter Manier versuchten wir unser aggressives Pressing zu spielen und die Zweikämpfe anzunehmen. Die erste gute Chance erspielten wir uns in der 15. Minute nach einem Freistoß aus dem rechtem Halbfeld. Unser mit Abstand stärkster Spieler, Gregor, setzte sich beim Kopfball gegen zwei Gegenspieler durch. Der Ball prallte an den Pfosten, aber leider war kein Welt-Vereinsler einschussbereit zur Stelle. Kurz darauf prüfte Micha den Torwart mit einem schönen Direktschuss aus 17 Metern, nach Vorbereitung von Gregor II.

Man möchte glauben, dass der Schiri schon zum Tor-Pfiff ansetzt
Man möchte glauben, dass der Schiri schon zum Tor-Pfiff ansetzt

Zunehmend mussten wir dem Wetter Tribut zollen, verloren Zweikämpfe im Mittelfeld und in der Spitze und konnten nicht zwingend auf das Tor spielen. Aber der tolle Kopfball von Tanne und sein beinah erstes Tor dieser Saison nach einer Flanke von Gregor, soll hier nicht verschwiegen werden. In der 23. Minute schaltete der Gegner, nach einem Fehlpass von uns, schnell um und traf über die linke Seite zum 1:0. In der 30. Minute fiel das 2:0 fast genauso. Etwas angenockt mussten wir miterleben, wie Westend 01 jedes Tor mit allen Spieler ausgiebig in unserer Hälfte abfeierte, was mir spätestens nach dem 2. Tor ein wenig gegen den Strich ging, da alle gemütlich drei-vier Minuten brauchten, um wieder in ihrer Hälfte anzukommen. Nun wollten wir auf Biegen und Brechen den Anschlusstreffer erzielen. Nach einem weiteren Fehlpass im Mittelfeld in unserer Vorwärtsbewegung wurde uns der Zahn gezogen. Nach einem Schuss an den Pfosten kassierten wir mit dem Nachschuss das 3:0 in der 40. Minute und gingen ausgepumpt und angenervt in die Pause.

Zumindest an der Körperhaltung gibt es nichts zu meckern
Zumindest an der Körperhaltung gibt es nichts zu meckern

2. Halbzeit

Die Halbzeitansprache von Martin fand an der Seitenlinie statt, da niemand Lust und Kraft hatte den 5 minütigen Weg zur Kabine und zurück auf sich zu nehmen. Kurz vorm Kreislaufkollaps und an unseren Trinkflaschen nuckelnd, lauschten wir den Worten unseres Trainers. Dieser erklärte uns mit seiner verbliebene Spucke und nach dem Motto „Die Hoffnung stirbt zuletzt“, dass Westend im Hinspiel auch ein 3:0 gedreht hatte und wir dies doch wohl auch könnten. Also kratzten wir unsere letzten Kräfte zusammen und spielten ohne aufzustecken auf den Anschlusstreffer. Marcus wurde für Robert IV eingewechselt und stärkte mit frischen Kräften unsere linke Abwehrseite. Gregor pflügte in bekannter Art und Weise die linke Seite, inklusive 2-3 Gegenspieler, auf, ab und um und ermöglichte viele Pässe in die Spitze. Nachdem Westend ihn in der 54. Minute nur mit einem Foul  stoppen konnte, erklärte Martin dem ausführenden Robert B., er soll den Ball scharf schießen. Etwas irritiert vom schnellen Anpfiff der Schiris, schoss dieser von 17m halblinks und der Freistoß flog ein halben Meter am rechten Pfosten vorbei. Auch auf der rechten Seite sorgte Gregor II für seine gewohnten Grundlinienläufe und erarbeitete uns durch seine Flanken und Pässe einige Chancen. Wir lösten nach und nach unsere Defensive auf und erhielten in der 65. Minute das 4:0, welches in der Entstehung aus unserem Kollektivgedächtnis vollständig gelöscht wurde.

Eine der vielen Glanzparaden von Basti. Man beachte das Maskottchen von Westend am rechten Bildrand. Im Kampf der Reptilien waren diesmal die Krokodile bissiger und der Panzer zu löchrig.
Eine der vielen Glanzparaden von Basti. Man beachte das Maskottchen von Westend am rechten Bildrand. Im Kampf der Reptilien waren diesmal die Krokodile bissiger und der Panzer zu löchrig.

Wir ließen aber die Köpfe nur wegen dem Schweiß in den Augen hängen und spielten trotzig auf unser Anschlusstor. Auch nach dem 5:0 in der 70. Minute, nach einem Alleingang eines Westend 01-Spielers, spielte sich das Hauptgeschehen im gegnerische Strafraum ab. In der 71. Minute schoss Andi, nach Vorbereitung von Gregor, den Ball unter Bedrängnis aus dem 16er leider nur mit einem satten Klatschen an das Außennetz. In der 75. Minute wurde Bernd eingewechselt, der gleich mit einigen schönen Fernschüssen und Pässe für unseren Vortrieb sorgte. Mit der Einwechslung lösten wir die Dreierkette auf und spielten mit einer Doppelsechs und Bernd als 10er. In der 81. Minute war es dann doch soweit. Bernd nahm einen Pass aus dem Mittelfeld schön am 16 Meterraum an, zog 2 Gegenspieler auf sich und spielte mit einem kurzen 2-Meter-Pass nach rechts Robert B. frei. Dieser ließ mit einem flachen Schuss in die linke Ecke, das Leder endlich im Tor zappeln. Doch Freude darüber konnte, wegen des aktuellen Zwischenstandes, nicht wirklich entstehen. Zu guterletzt erzielte Westend 01 in der 90. Minute nach eine scharfen Flanke von der rechten Seite das 6:1 durch ein Eigentor von Felix.

Über den Treffer zum 5:1 hielt sich der Jubel in Grenzen
Über den Treffer zum 5:1 hielt sich der Jubel in Grenzen

STATISTIK

Laufwege Robert B. - Gesamt 8,4 km

Laufwege Robert B. – Gesamt 8,4 km

Fazit

Gewinnen ist doch immer schöner, als verlieren. Wir müsser aber neidlos anerkennen, dass an diesem Tag die bessere Mannschaft gewonnen und die geilere verloren hat. Die Westend 01 Spieler waren beweglicher, konnten sich auf dem kleinen Platz viele Räume verschaffen und das Spiel durch ihre Abwehr jederzeit ruhig aufbauen. Klare Chancen aus ihrem eigenem Spielaufbau ergaben sich weniger, dafür machten sie ein sehr gutes Umschaltspiel. Die ersten drei Tore entstanden nach Fehlpässen in unserem Spielaufbau und danach ging es immer sehr schnell. Wir erspielten uns, für unsere Verhältnisse, viel zu wenige Chancen, waren dabei zu ungenau und hatten zu wenig Torabschlüsse. In der zweiten Halbzeit funktionierte unser Spiel etwas besser. Ob das an der Umstellung lag oder daran, dass der Gegner einen Gang zurückschaltete, steht in der Sternen. Unser Offensivspiel konnte sich trotzdem nicht wesentlich stärker entfalten, da die Westend 01-Spieler gut sortiert und eng an ihren Gegenspielern standen. Also ein verdienter Sieg des Tabellenzweiten, der aber ein, zwei Tore zu hoch ausgefallen ist. Sie waren halt einfach abgezockter als wir.

Als Fazit diesen Spiels möchte ich mit einem Zitat von den Dietmar Demuth schließen: „Man muss versuchen, den Gegner durch permanentes Toreschießen zu zermürben“.