Testspiel: Welt-Verein gegen Türkiyemspor Berlin FZ III

Einige Spieler der Truppe von Roter Stern Nordost erinnerten uns noch als menschlich angenehme Gegner und forderten uns daher zu einem Testspiel heraus. Unter ihrem neuen Vereinsdach von Türkiyemspor traten wir also gegen die neu gegründete dritte Freizeitmannschaft am Blüchersportplatz an. Das Testspiel erfolgte in ungewohnt offiziellem Rahmen, es gab sogar eine Schiedsrichteransetzung vom Verband und einen Spielberichtsbogen…Saisonvorbereitung auf ganzer Linie sozusagen.

Erwärmung
Alle Augen Richtung Kreuzberg!                                                                                                                     Nur Normen schaut zum Eingang: Ob wohl Bernd und Mietsch noch kommen?

Zunächst das Erfreuliche: Das Wetter für das erste Vorbereitungsspiel des Welt-Vereins hätte kaum besser sein können. Mit ungefähr 20°C und überwiegend sonnigem Wetter hieß der Fußballgott die Heroen des Welt-Vereins für die neue Saison willkommen. Neue Saison gleich neues System dachte sich der Coach und präsentierte folgende Aufstellung:

2014-08-25-Testspiel 1
Edit: Felix fing doch als ST an und Rob II als LM

Diese System-Welt-Neuheit, welche in der Theorie vor allem durch cleveres Verschieben zum Erfolg führen soll, entwickelte der Coach, um den Flügeln des Welt-Vereins mehr Kraft in den wichtigen Spielmomenten zu verleihen. Wie erfolgsversprechend dieses neue System sein kann, zeigte am ersten Spieltag der Bundesliga bereits ein Verein aus dem Süden der Republik (Zitat Coach: „die [Bayern] spielen Welt-Vereinssystem“).
Da jedoch auch jede gute Mannschaft etwas Zeit benötigt, um ein neues System umzusetzen, war es das leider auch schon mit guten Nachrichten, denn der Spielbericht unseres ersten Tests gegen Türiyemspor Berlin weiß eher weniger Positives zu vermelden:

Die Mannschaft von Türkiyemspor übernahm mit dem Anpfiff sofort die Kontrolle und ließ den Welt-Verein kaum zum Spielaufbau kommen. Der Welt-Verein dagegen biss sich angestrengt in jeden Zweikampf, um somit die fußballerische Überlegenheit des Gegners auszugleichen. Das dieser Einsatz angesichts nur zweier Wechselmöglichkeiten im späteren Spielverlauf die Fitness der Welt-Auswahl schwächen sollte, war bereits zu diesem Zeitpunkt abzusehen. Anfangs aber konnte der Gegner eben durch diese Aggressivität weit vom eigenen Strafraum ferngehalten werden. Nach den ersten 15 Minuten war es dann allerdings soweit und die Gastgeber feuerten eine echte Rakete aus 20 Metern in Richtung Winkel des Welt-Vereintores. Dass dieser Versuch nicht zum ersten Gegentor führte, hatten die Mannen des Welt-Vereins allein ihrem Keeper Hacker zu verdanken, welcher den Schuss mit einer unfassbaren Flugparade abzuwehren wusste. Nur 10 Minuten später musste Hacker jedoch das erste Mal hinter sich greifen, als er einen platzierten Kopfball nach Flanke von rechts nicht rechtzeitig vor der Linie festhalten konnte. Auch wenn der Schiedsrichter diese Tor zunächst nicht anerkennen wollte, da er den Ball vor der Linie vermutete, machte ihn die faire Mannschaft des Welt-Vereins darauf aufmerksam, dass dieser Ball tatsächlich erst hinter der Linie gefangen wurde. In dieser Situation zeigte sich warum der Fairplay-Preis in der letzten Saison an den Welt-Verein ging. Respekt dafür, auch wenn man dieses Handeln in einem Punktspiel vielleicht noch einmal überdenken sollte…
Vom Rückstand geweckt entwickelte der Welt-Verein endlich Offensivdrang, welcher in der 40. Minute mit dem sehenswerten Ausgleich belohnt wurde: Breiti leitete Treffer mit einem Pass in die Gasse auf Patrick ein, welcher den Ball wunderschön mit der Hacke in den Lauf von Robert II spielte. Robert entwischt seinem Gegenspieler mit einem rasanten Antritt und nagelt den Ball trocken unter die Latte zum 1:1 Ausgleich in der 40. Minute.
Nur eine Minute später schien der Welt-Verein noch in Gedanken beim Traumtor zu sein, als die Abseitsfalle nicht funktionierte und der Gegner somit zur erneuten Führung eingeladen wurde: 41. Minute 2:1 für den Gastgeber. Kurz darauf in der 43. Minute war es Zeit für Slapstick im Strafraum des Welt-Vereins: Als der Gegner über links steil geschickt wurde, stürzte Hacker hervorragend aus seinem Tor und wurde bei seiner Rettungstat klar vom Gegner gefoult. Da dies der Schiri jedoch übersehen hatte, sprang der Ball weiter von Hacker zu Patrick, welcher ebenfalls ungeahndet gefoult wurde und somit der Ball auf rechts auf Höhe des Elfmeterpunktes beim Gegner landete. Obwohl jetzt zwei Welt-Spieler verletzt am Boden lagen, versuchte der Gegner – berechtigt durch den Schiedsrichter – „fair“ weiterzuspielen und das leere Tor zu treffen. Doch diese Rechnung hatten sie ohne Breiti gemacht, welcher sich zweimal in Folge clever auf der Linie anschießen ließ, ehe der Schiedsrichter endlich aufgrund der Verletzten abpfiff. In der 44. Minute konnte der Welt-Verein die Gegner leider nicht mehr daran hindern die Führung weiter auszubauen: Eine Ecke des Gegners wurde zwar noch auf der Linie von Peter per Kopf geklärt, doch sein Klärungsversuch landet direkt am Elfmeterpunkt, wo sich gleich zwei freistehende Gegner aussuchen konnten, wer unbehindert zum 3:1 einschiebt.

Halbzeit: In der Halbzeitzeitpause kam Bernd für Felix ins Spiel und ging in Spitze, woraufhin Robert II auf die Position des linken Flügels von Felix auswich. Außerdem musste Unglücksrabe Patrick leider verletzt das Spielfeld verlassen. Für Ihn wurde Andi eingewechselt, welcher seinen Hexenschuss überwunden hat und dem Welt-Verein wieder fit zu Verfügung steht. Andi ging auf die Zehn, wodurch Steve auf die Sechs und Tanne in die Mitte der Dreierabwehrkette zurückrückte.

Nach der Halbzeit kam der Welt-Verein mit deutlich mehr Biss aus der Kabine und zeigte, dass sie dieses Spiel noch lange nicht verloren geben wollten. Somit schaffte man es sich zum ersten Mal am gegnerischen Strafraum festzusetzen und erspielte sich einige Chancen, die jedoch leider nicht genutzt wurden. So gab es in der 49. Minute eine klare Chance für Bernd und einen kraftvollen Schuss von Steve aus der zweiten Reihe. In der 52. Minute flankte Gregor über rechts in den Strafraum und servierte somit glänzend für Robert II, dessen Kopfball gerade noch so vom generischen Keeper entschärft werden konnte. Nachdem die Mannschaft von Türiyemspor Berlin die Überraschung der ersten klaren Drangphase des Welt-Vereins verdaut hatte, übernahm sie fortan wieder das Kommando und drückte ihren Gast weit zurück in dessen eigene Hälfte. Vor allem in dieser Phase überzeugte Hacker mit einigen starken Glanzparaden. In der 54. Minute konnte der Führungsausbau der Hausherren nur um Haaresbreite vermieden werden, indem der Welt-Verein nach einer Ecke den Schuss des Gegners noch knapp auf der Linie klären konnte. Diese Aktion konnte Tanne dann auch endlich vom Sinn überzeugen zwei Leute bei Ecken an die Pfosten zu stellen.

Abschlag
Normen fächert auf, Peter verschiebt in die Mitte. In Ansätzen ist das System schon drin.

Gerade als es so aussah, als ob der Welt-Verein tatsächlich mit Kampf dagegenhalten könnte, machte sich der eingangs erwähnte Fitnesszustand bemerkbar. Zwischen der 62. und 65. sorgten zwei Fehler im eigenen Spielaufbau des Welt-Vereins für zwei unnötige Gastgeschenke. Da Türiyemspor Berlin diese Geschenke dankend annahm, stand es in der 65. Minute bereits 5:1. Die Antwort des Welt-Vereins folgte in der 67. Minute: Bernd war alleine auf und davon, doch sein Schuss aus 16 Metern scheiterte am glänzend herausstürzenden Schlussmann der Gastgeber. In der 70. Minute kehrte dann Felix zurück auf den Platz und nahm den Platz von Breiti als linker Verteidiger ein. Nur eine Minute später sorgten erneute Unkonzentriertheiten im eigenen Spielaufbau dafür, dass unser Schlussmann frustriert das sechste Mal hinter sich greifen musste. Somit war das Spiel endgültig entschieden: 71. Minute 6:1 für den Gastgeber.

Einwurf
Lange Einwürfe von links und rechts. Andi wünschte sich auch mal n kurzen.

Im Anschluss plätscherte das Spiel vor sich hin und beide Teams taten nur noch das Nötigste, ehe Robert in gewohnter Manier erneut für Jubel auf Seiten des Welt-Vereins sorgte: Das Welt-Tor in der 80. Minute wurde durch Gregor eingeleitet, indem er den aufgerückten Normen mit sehenswertem Direktspiel in Szene setzte. Normen spielte anschließend einen tollen Diagonalball auf den aufrückenden Robert II, welcher den Ball toll mitnahm und den heranstürzenden Torwart gefühlvoll überlupfte. So schön das Tor auch herausgespielt war, diente es dennoch leider nur noch der Ergebniskorrektur. In der Schlussphase hatte der Welt-Verein noch eine klasse Konterchance mit vier Leuten, doch Bernd scheiterte unglücklich mit seinem Abschluss am gut stehenden Keeper der Gastgeber. Den Schlusspunkt der Partie wollte erneut die Mannschaft des Gastgebers setzen, indem sie bei einer Konterchance zu zweit auf unseren Torwart zustürmten. Als beim Pass des einen auf den anderen Stürmer schon jeder mit dem 7:1 rechnete, gelang es jedoch dem heraneilenden Peter den Querpass in letzter Sekunde über das Tor zu klären. Somit blieb es beim leistungsgerechten 6:2 Endstand.

Fazit:
Das neue System klingt in der Theorie sehr sinnvoll und erfolgsversprechend. Es ist aber auch ebenso klar, dass wir Zeit brauchen werden, um die Verschiebungen auf den einzelnen Positionen reibungslos hinzubekommen. Das dies nicht im ersten Testspiel gelingen kann, war allen Beteiligten bereits im Vorhinein klar und somit ist das Ergebnis der Partie absolut zweitrangig.
Wichtig für uns wird es sein, dass Robert seine Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor und Hacker seine Reflexe mit in die kommende Saison nehmen kann und wir im Training und den verbleibenden Testspielen weiter an der Umsetzung der Trainervorstellungen arbeiten.

Statistiken:
1:0
1:1 Rob II, Vorlage: Patrick
2:1
3:1
Halbzeitpause
4:1
5:1
6:1
6:2 Rob II, Vorlage: Normen

keine Karten

by Peter