Spielbericht
Welt-Verein – SFC Friedrichshain II
Datum: 10.11.2012
Spieltag: 11
Ergebnis: 8:4
Das Spiel
Welt-Verein gegen Friedrichshain – das reimt sich nicht nur, das ist inzwischen zu einem Aufeinandertreffen zweier alter Bekannter geworden. Seit der Saison 2008/09 spielen beide Vereine ununterbrochen zusammen in einer Liga. An diesem Spieltag war aber erstmals in diesen vier Jahren der Welt-Verein als Tabellenletzter in einer Art Außenseiterrolle. Ein Triumph, wie beim ersten Heimspiel des Welt-Vereins gegen den SFC F’hain am 23.05.2009, das 8:3 für die Schwarz-Weißen endete, schien in weiter Ferne.
Da der Welt-Verein sich bisher in dieser Saison den Luxus gegönnt hat, dem Gegner zu viele Torchancen zu gewähren, legte Coach Böhme bei der Taktik und der Mannschaftsansprache besonders viel Wert darauf, eine stabile Defensive aufs Feld zu schicken. Deshalb war die 4:3:3-Aufstellung dezidiert darauf abgestellt, die gegnerischen Angriffe durch die Mitte zu unterbinden. Im Vergleich zur Vorwoche rückte Kapitän und Geburtstagskind Ben wieder in die Innenverteidigung. Als Außenverteidiger fungierten links Robert IV und rechts Steffen. Die Lücke im Mittelfeld schloss der wiedergenesene Micha. Ansonsten konnte der Coach auf eine eingespielte Offensivabteilung zurückgreifen.
Pünktlich zum Warmmachen, das Basti durch geschicktes Zu-Spät-Kommen umging, fing der Wettergott an, für gescheites Welt-Vereins-Wetter zu Sorgen. Die Anfangsminuten waren durch ein Abtatsten der beide Mannschaften geprägt, bei dem der Welt-Verein leichte spielerische Vorteile zu hatte. Die Taktik von Friedrichshain schien im Großen und Ganzen darauf zu beruhen, lange Bälle auf die Stürmer zu schlagen. Unglücklicherweise war diese Strategie in der 18. Minute ebenso erfolgreich, wie sie simpel war. Nach einem verlorenen Kopfball-Duell lief der Friedrichshainer Stürmer alleine auf das Tor zu und verwandelte, bevor die Welt-Vereins-Verteidiger eingreifen konnten, zum 0:1 für die Gäste.
In der Folgezeit war das Spiel geprägt durch einige Unsicherheiten in beiden Abwehrreihen, die jedoch weder den Ausgleich noch eine höheren Gästeführung mit sich brachten. Obgleich der Welt-Verein sein Engagement merklich erhöhte fiel das 1:1 eher unerwartet, als die Situation nach einem Angriff der Heimmannschaft über links schon geklärt schien, zog Gregor S. aus dem linken Halbfeld ab und versenkte den Ball mit einem Knaller-Schuss in der langen Ecke (28. Minute).
Der Ausgleich hinterließ den Gegner konsterniert und weckte neue Kräfte bei den Schwarz-Weißen. Innerhalb kürzester Zeit folgte das 2:1 durch Gregor Z. nach einer Pass von seinem Namensvetter und das 3:1 durch Andi, nach einem Doppelpass im Strafraum mit Robert II. Die folgenden 10 Minuten überstand der Welt-Verein ohne Gegentor. Somit ging es mit einem inzwischen auch verdienten 3:1 in die Kabine.
Nach dem Wiederanpfiff verstärkte sich der Regen nochmals, was aber weder dem Unterhaltungswert des Spiels noch der lautstarken Unterstützung seitens der Welt-Vereins-Anhänger einen Abbruch tat.
Man merkte, dass Friedrichshain nicht gewillt war, dieses Spiel schon verlorenen zu geben, aber ebenso, war der Welt-Verein nicht gewillt, noch einmal eine komfortable Halbzeitführung her zu schenken. Die aus Sicht der Heimmannschaft wünschenswerte Richtung bekam die Partie, als Marc einen vorzüglichen Freistoß von der rechten Außenbahn auf den Kopf von Robert Böhme servierte, der kompromisslos zum 4:1 einnickte (49. Minute). Sollte sich der SFC Friedrichshain vorgenommen haben, die drohende Niederlage jetzt nochmal mit aller Kraft abzuwenden, hatten sie einen eigentümlichen Plan hierfür. Der Pass, den sie direkt nach Wiederanpfiff vom Mittelkreis zu ihrem Torhüter spielten, wusste dieser zumindest nicht besser zu verwerten als ihn direkt in Beine von Gregor S. zu spielen, der es sich nicht nehmen ließ, aufreizend lässig zum 5:1 zu lupfen. Nun war der Welt-Verein an der Reihe, seine Fähigkeit zur mangelnden Konzentration unter Beweis zu stellen. Wieder Anstoß Friedrichshain, ein Pass zurück in die Abwehr, ein mangels Anspielstationen gestikulierender Abwehrspieler der Gäste und dann der lange Ball Richtung Basti, wunderbar geeignet zum Unterlaufen durch Welt-Vereins-Abwehr. Eine Chance, die sich der SFC-Sturm nicht nehmen ließ und zum 5:2 verkürzte. Um dieses turbulentes Tore-Verschenken zu beenden, wechselte der Coach in der 55. Minute Lukas für Steffen ein. Es dauerte ein paar Minuten, bis es wieder etwas Zählbares zu notieren gab, als Gregor Z. nach einer flachen Hereingabe von Gregor S. keine Probleme hatte zum 6:2 einzunetzen. Um keine lange Weile aufkommen zu lassen, ließ man die Gäste kurz darauf wieder auf 6:3 herankommen.
In der 75. Minute rundete Micha sein Comeback mit dem 7:3 ab, das er nach einem Pass von Gregor in die Tiefe erzielen konnte. Offensichtlich gefallen am Toreschießen gefunden, krönte Micha seine tolle Gesamtleistung mit einem Lothar-Matthäus-Gedächtnis-Knaller aus 25 Meter Entfernung in der 79. Minute.
In der 80. Minute wechselte der Trainer nochmals und brachte Tino für Robert IV.
Obgleich der Welt-Verein noch die eine oder andere Chance hatte, waren es die Gäste, die in der 85. Minuten den Schlusspunkt hinter diese torreiche Begegnung setzten und mit dem 8:4 das Endergebnis markierten.
Fazit
Der Welt-Verein kann noch gewinnen. Und diejenigen die schon vor vier Jahren dabei waren, mögen sich an jenen Zeiten erinnert fühlen und auf eine glorreiche englische Woche gegen Comet und Kicker Berlin 08 hoffen. Obgleich dieser Sieg am Ende deutlich und souverän erscheinen mag, sollte man sich jedoch nicht darüber hinwegtäuschen lassen, dass an diesem Tag beide Abwehrreihen zu viel zu gelassen haben. Die vom Trainer ausgegebene Marschroute “Lieber 1:0 als 10:8” wurde zumindest in dieser Partie nicht umgesetzt. Deshalb gilt ein um so größeres Lob den Offensiv-Bemühungen, die in dieser Form viele Gegner in der Liga vor Probleme stellen dürfte. S.K.