Tell me why, I don’t like Mondays…

SV Süden 09 vs Welt-Verein
Endstand 6:3

Montag 4. November 2013
19.45 Uhr – Körtingstraße

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Einlaufen im Flutlicht

Am Montagabend machte sich der Weltverein auf die Reise zum SV Süden 09. Der Name des Gegners war Programm, die Reise ging bis ins ferne Alt-Mariendorf. Das Team sammelte sich erneut auffallend pünktlich, wobei einigen noch der Arbeitstag, anderen die erst zwei Tage zuvor kassierte Niederlage in Kopf und Knochen steckte. Ohne Stammtorhüter und einige verletzte oder aus anderen Gründen fehlenden Stammkräfte gelang es trotzdem eine schlagkräftige Truppe zusammenzustellen, die auszog, dem Gegner das Fürchten zu lehren.

Folgende 11 + 3 Spieler traten an:

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Der Schiedsrichter war den älteren Hasen unter uns aus früheren Saisons bekannt, auch in diesem Spiel sollte er seine herausragende Laufarbeit unter Beweis stellen…will sagen: den Mittelkreis verließ der gute Mann nur im Notfall, insgesamt vielleicht 5mal.

Das Spiel begann mit einer eindrucksvollen Druckphase des Weltvereins, die zwar nur über zwei bis drei Minuten anhielt, aber es wurde hierbei gleich mehrmals brenzlig…allerdings ohne zählbaren Erfolg. Dem Gegner gelang es in der Folge zunehmend Ruhe ins Spiel zu bringen, so dass das Spiel etwa zehn Minuten eher vor sich hinplätscherte. Beide Mannschaften waren bemüht sich auf die schwierigen Rahmenbedingungen einzustellen: das Geläuf war hart und nass, der Ball war glitschig. Lediglich das Licht war besser als noch am Samstag in der Fischerstraße. Jedenfalls stellte sich eins von diesen Spielen ein, bei denen jedem der Ball über den Fuß rutscht oder wegspringt, Pässe etwas zu schnell werden, usw., so dass das, was man vorhatte, immer genau das war, was nicht passierte.

In der 15. Minute spielte der Gegner erstmals strukturiert nach einer Balleroberung nach vorn. Es ging schnell und ein sauber vorgetragener Angriff führte zum ersten Torschuss…und zum Führungstor. Sichtlich angefressen spielte der Weltverein weiter nach vorne.

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Am Spielfeldrand wurden derweil zwei der drei anwesenden Vorstandsmitglieder vom Spielfeldrand verbannt. Irgendwas mit „Alkohol in der Coaching-Zone sei nicht erlaubt“…glasklare Fehlentscheidung 😉

Auf dem Feld erarbeiteten sich unsre Mannen weitere Chancen und sollten in der 30. Minute belohnt werden. Seppl warf auf der rechten Seite ein, der Ball gelangte zu Sascha. Der legte nach hinten zu Greg Z…direkter scharfer Pass in die Mitte, wo Steve per Hacke vollendete…sehr schönes Tor und hochverdienter Ausgleichstreffer zugleich. Der Weltverein schien das Heft endgültig in der Hand zu haben und war drauf und dran, ein nur schwer zu kontrollierendes Spiel zu kontrollieren. Alles andere als kontrolliert ging der Gegner zu Werke, wenn im Mittelfeld oder deren Abwehr gegrätscht wurde. Hin und wieder hielt der rutschige Boden als Ausrede her, zumeist machten sie sich aber gar nicht die Mühe, sondern räumten einfach alles und jeden ab. Dem lauffreudigen Schiedsrichter gelang es nicht diese unnötige Härte aus dem Spiel zu nehmen, die hochgradige Verletzungsgefahr blieb also bestehen. In der 33. Minute griff der Schiedsrichter hingegen plötzlich doch einmal durch…leider auf der anderen Seite, also in unserem Strafraum. Ein Klärungsversuch unserer Abwehr sprang von der Hand des Gegners zurück in unseren Strafraum…kein Handspiel?…Seppl grätscht im Sechzehner sehr robust den Ball weg, der Gegner fällt …Elfmeter. Co-Trainer Tanne holte sich noch Gelb dafür ab, dass er Steve erklärte, er solle nicht mit dem Schiedsrichter meckern. Auf dem Spielbericht wurde diese Karte selbstverständlich Felix „gutgeschrieben“, Karten des Gegners…mindestens zwei Gegenspieler wurden verwarnt…wurden schlichtweg gar nicht aufgeführt, aber naja, genug zum Schiedsrichter. Achja, der Elfmeter wurde verwandelt und wir waren mal wieder im Rückstand – zwei Schüsse, zwei Tore – und sollten diesen bis zur Halbzeit auch nicht mehr aufholen. Randnotiz: eine unrühmliche Serie wird fortgesetzt…seit vier Spielen kriegen wir immer mindestens einen Elfmeter gegen uns.

Die Halbzeitpause wurde genutzt an der Aufstellung zu schrauben, das Spiel sollte sich stärker in die Zentrale verschieben, denn die gegnerische Nummer 10 gab dem Spiel durch seine (körperliche) Breite eine (räumliche) Tiefe, die vielversprechende Räume offenbarte, die es jetzt stärker zu bespielen galt.

Leider übernahmen wir uns in den ersten Minuten der zweiten Halbzeit etwas, schoben gerade auf den Außenpositionen sehr weit nach vorne, so dass die verbleibenden drei Verteidiger weitgehend auf sich gestellt waren. Dies war besonders nach Ballverlusten riskant, und solche ließen sich bei dieser Witterung nur schwer vermeiden. Der Gegner nutzte dies und spielte einige Überzahlsituationen geschickt aus und erhöhte in der 50. Minute auf 3 zu 1 und in der 55. Minute auf 4 zu 1. Doch auch wir blieben nicht untätig und gaben uns jedenfalls nicht auf. Sascha legte in der 58. Minute auf der linken Seite ein feines Solo hin, spazierte an drei Verteidigern vorbei, von denen zwei ihn elfmeterwürdig angrätschten, was ihn nicht daran hinderte den Ball perfekt auf Steve zurückzulegen. Dessen erster Schuss ging genau auf den Mann, aber er setze sofort zum unhaltbaren Nachschuss aus ca. 2 Metern Entfernung an und versenkte zum 4 zu 2.

Es folgten 10 zähe Minuten, in denen zu wenig passierte, so dass die Bank gefragt war. Der bereits vollzogene Wechsel Normen für Andi (genauer Zeitpunkt ließ sich nicht mehr rekonstruieren) wurde in der 70. Minute durch einen Doppelwechsel ergänzt. Für den sichtlich angeschlagenen Doppeltorschützen war Schluss, der Rücken forderte seinen Tribut, und der noch angekränkelte Marcus übernahm in der Offensive. Defensiv ersetzte Steffen positionsgetreu Seppl in der rechten Verteidigung. Joker Marcus stach wenig später in der 75. Minute als er einen Pass von Sascha mit seiner ersten Ballberührung zum 4 zu 3 unterm Torwart hindurch schob.

„Anschlusstreffer, hier geht doch noch was“, dachten sich die Weltverein’ler, allerdings waren Spiel, Gegner, Schiedsrichter und insbesondere der Ball weiterhin nur schwer zu kontrollieren. Weit aufgerückte Schwarz-Weiße bescherten eher der Heimmannschaft Räume als vorne für mehr Gefahr zu sorgen. Und so kam es, dass der SV Süden den Sack zumachte und in der 84. auf 5 zu 3 erhöhte und schließlich in der 89. Minute den Endstand von 6 zu 3 markierte.

Die Heimmannschaft jubelte nach Schlusspfiff erleichtert über den Dreier, der letztlich nicht unverdient war…von den drei Beteiligten – Gastgeber, Schiedsrichter, Auswärtsteam – zeigte der SV Süden die am wenigsten schlechte Leistung…vor allem in der Chancenverwertung zeigte sich der Gegner sehr effektiv.

Fazit: Der Weltverein handelt gemäß seiner Statuten und fördert den Fußball- und Breitensport…indem er wiederholt dem Gegner Punkte überlässt, die er hätte holen können. Sollte sich noch eine Gelegenheit zur Veränderung des Vereinszwecks ergeben, plädiere ich dafür eine Formulierung á la Der Weltverein ist ein Verein, der sich dem Gewinnen von Fußballspielen verschrieben hat. Vielleicht hilft das ja. Aus den übrigen Erkenntnissen, die aus den eher bescheidenen Ergebnissen der letzten Wochen gezogen werden können, gilt es nun die richtigen Lehren zu ziehen, damit die letzten beiden Spielen der Hinrunde etwas schildkrötiger verlaufen.

Tore: Steve (2), Marcus
Vorlagen: Greg Z, Sascha (2)
Gelbe Karten: Tanne